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Goldschmiedekunst ist mehr als nur Handwerk, es besteht aus vielen einzelnen wichtigen Komponenten, die ein großes Ganzes ergeben.

Faszinierende Verwandlungen von Metallen in ihrer ursprünglichsten Form zu einzigartigen Preziosen zeitloser Schönheit, die Wertigkeit und Indivudualität miteinander verschmelzen lassen. Jedes Schmuckstück ist anders, keines gleicht dem Vorherigen. Dennoch ist das eigentliche Handwerk der konstante Kern handgearbeiteten Schmucks.

Es gibt vier Grundtechniken dieses Handwerks: Sägen, Biegen, Feilen, Löten. Das klingt erstmal simpel, es erfordert allerdings jahrelange Erfahrung diese Techniken optimal zu beherrschen. Bis diese in Perfektion einsetzbar sind ist es dennoch ein weiter Weg.

Es klingt ganz leicht und doch benötigt man sehr viel Übung. Die Sägeblätter des Sägebogens sind in unserem Beruf sehr viel feiner als sie die meisten Menschen kennen. Die Blätter sind zehntel Millimeter dünn, das Einspannen in den Bogen bedarf Fingerspitzengefühl. Dennoch lassen sich auch starke Goldbleche von mehreren Millimetern Stärke mit Ihnen exakt sägen. Diese Grundtechnik steht meist ganz am Anfang der Schmuckfertigung.

Den Rahmen für ein Schloss des Colliers, eine Fassung für den Edelstein – das Biegen von Edelmetallen setzt Knowhow voraus. Die Beschaffenheit des Materials gilt es hier genau zu beurteilen. Zwischenhärten oder eher Zwischenglühen zur Entspannung des Materials, ist die Materialstärke richtig gewählt und stimmen die Endmaße mit den gewünschten Abmaßen überein?

Diese abspanende Fertigungstechnik ist ebenso unabdingbar in der Goldschmiedekunst. Mit den scharfen Zähnen der Stahlfeilen und viel Druck gelingt der gezielte Materialabtrag. Es gibt verschiedenste Größen, Längen und Hiebsorten in diesem Handwerk. Mit ganz feinen Feilen gelinkt ein minimaler Abtrag des Materials. Es lassen sich feinste Einpassarbeiten umsetzen oder der gewünschten Form zur Perfektion verhelfen.

Die augenscheinlich spannendste Grundtechnik des Goldschmiedehandwerks ist sicher das Löten. Feuer und Flamme sein, das Spiel mit den Elementen, ein wirkliches Schauspiel! Die Wahl des richtigen Handstücks, die Analyse des Feingehalts der miteinander zu verbindenden Teilstücke, das richtige Flussmittel zum Schutz vor Korrosion des Metalls – so beginnt der Prozess. Fachwissen um die einzelnen Schmelzpunkte der verschiedenen Edelmetalle und Lote sollten stetig präsent sein. Die Einzelteile des neu entstehenden Schmuckstücks lassen sich so dauerhaft miteinander verbinden.

Werkzeuge

Wir nutzen diese Techniken seit Jahrzehnten, haben in namhaften Werkstätten vielen Meistern über Schulter geschaut und so unseren eigenen Weg eingeschlagen. Dennoch gilt auch für uns wie für jedes gute Unternehmen: Stillstand ist Rückschritt. Damit in unserem Atelier Unvergleichliches entsteht nutzen wir stetig neue Inspirationen, schauen auch vergangenen Völkern auf die Finger und sind immer wieder begeistert von fremden Arbeitsweisen und neuen Techniken.

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Geschichte

Kleiner Exkurs in die Geschichte des Goldschmiedehandwerks
Es ist so alt wie die Menschheit selbst: das Handwerk. Das Wissen über Be- und Verarbeitung von Metallen entstand vor Jahrtausenden und die Goldschmiedekunst gilt als ältestes anerkanntes Handwerk in der Geschichte der Menschheit.
Schon die Urmenschen schmückten mit bearbeiteten Naturprodukten ihren Körper. Die Magie und Esoterik spielte damals eine sehr große Rolle. Als Zeuge des Erfolgs trug man Ketten aus Knochen, Zähnen und Krallen der Beutetiere, Amulette dienten als Schutz vor unerklärlichen Naturkräften und sollten die bösen Geister vertreiben.

Seit etwa 6000 Jahren entwickelte sich mit der Entwicklung erster feiner Werkzeuge der Berufsstand des Goldschmieds und der Mensch fing an das verzierende Handwerk der Metallverarbeitung zu nutzen.
Bitterschmuck - Mittelalterliche Goldschmiede

In der frühgeschichtlichen Hochblüte bekam Schmuck eine wichtige neue Funktion. Abzeichen der Herrscherwürde (die magische Funktion blieb daneben unverändert erhalten). Die gesellschaftlichen Oberschichten wurden die Hauptauftraggeber der Goldschmiede. Sie sicherten dem Handwerker die materielle Existenz. Sie bestimmten aber auch Inhalt und Form der entstehenden Werke. Die Rolle des Schmucks bekam zunehmend eine weitere wichtige Rolle: die der Schönheit. Der ästhetische Aspekt bekam immer größere Bedeutung und die Individualität im Schmuck begann zu wachsen – man konnte sich selbst durch seinen Schmuck ausdrücken, seine eigene Persönlichkeit unterstreichen.

Durch die Verbreitung des Christentums um das 9. Jahrhundert entstanden in Klöstern kulturelle Zentren. So bestimmten bis zum Ende des 12. Jahrhunderts ausschließlich die Klosterwerkstätten das Niveau der Goldschmiedekunst. Es wurden vorwiegend sakrale Arbeiten hergestellt.
Ab 12. Jahrhundert entwickelten sich Siedlungen an günstig gelegenen Handelswegen zu Städten und auch die Goldschmiedezünfte formierten sich in den städtischen Siedlungen. Neben den sakralen Arbeiten fertigte man wieder vermehrt Ziergeräte und Schmuckstücke an.
Um das 17. Jahrhundert wurden viele Goldschmiede zu Hofe gerufen, wo sie die Wünsche des Adels und der Könige befriedigten. Die begabtesten Goldschmiede waren in vergangenen Zeiten in Klöstern, an Königs- und Fürstenhöfen angesehene Persönlichkeiten.

In früheren Jahrhunderten wurden Schmuck sowie Kult- und Tafelgeräte in der gleichen Werkstatt und oft auch von den gleichen Handwerkern, den Goldschmieden, hergestellt. Im Laufe der Zeit kristallisierte sich aus diesem Handwerk eine Vielzahl von Berufen heraus.
In unserem Jahrhundert haben sich die beiden Weltkriege und ihre Folgen, die revolutionäre Umwandlung und die verschiedenen Gesellschaftsordnungen auch auf die Entwicklung des Goldschmiedehandwerks ausgewirkt. Das starre System der jahrhundertealten Goldschmiedetechnik wurde durchbrochen. Galvanoverformung, der Präzisions-Schleuderguss und zahlreiche weitere technische Neuentwicklungen eröffneten ganz neue gestalterische Möglichkeiten. Parallel dazu ist in der Bevölkerung das Bedürfnis nach gut gestaltetem Schmuck, aber auch das kritische Qualitätsverständnis gestiegen.

Nach heutigen Begriffen befasst sich der Goldschmied mit der handwerklichen Herstellung von Schmuck. Gestaltungskraft, Formensinn und Geschicklichkeit prägen sich in seinen Arbeiten unmittelbar aus. Der Wirkungsgrad des Goldschmieds beginnt mit der Entwurfsarbeit auf Papier, zieht sich durch das Handwerk in Metall und endet in feinen Arrangements aus edelsten Materialien. Und genau das ist es, was diesen Beruf einfach unersetzlich macht.

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